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| S C H I M M E L P I L Z UND DEREN
B E K ÄM P F U N G> |
| Schimmelpilzbildung: |
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Idealer Nährboden ist feuchtes Milieu, welches in vielen Altbauten,
aber auch in luftdichten Neubauten gegeben ist.
Schimmel ist in Form von schwarzen Flecken in Zimmerecken sichtbar. Er
schädigt nicht nur das Mauerwerk und die Einrichtung, sondern auch
Ihre Gesundheit.
Wenn der Schimmel entsprechend ausgereift ist, bildet er Sporen, welche
über die Luft in den Räumen verteilt werden.
Bei Ihnen kann es durch Kontakt mit der Haut oder Aufnahme über die
Atemwege zu Augen- bzw. Hautreizungen, Entzündungen der Nasenschleimhaut
, Hustenreiz oder sogar Bronchialasthma kommen. In extremen Fällen
waren auch innere Organe, wie Lunge, Leber, Nieren, Herz und zentrales
Nervensystem betroffen.
Ein Beispiel aus der Geschichte:
Der "Fluch des Pharao" war ein Schimmelpilz. Die Grabräuber
und Forscher starben, weil sie Staub mit einer sehr hohen Konzentration
von Pilzsporen einatmeten.
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| Ursachen für Feuchtigkeit: |
| - |
Feuchtigkeit durch Haushaltstätigkeiten (Duschen,
Kochen, Wäsche waschen oder trocknen, Bügeln) |
| - |
Feuchtigkeitsabgabe des Menschen (Atmen, Schwitzen)
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| - |
Schaden oder Fehler an Bauteilen (verrutschte Ziegel,
undichtes Dach, verstopfte Regenrinnen, undichte Wasserleitungen,
Risse im Mauerwerk) |
| - |
Wärmebrücken an schlecht gedämmten Fensterstürzen
oder Rolllädenkästen (Sie kühlen schnell aus, weil
sie Wärme nach außen ableiten - Kondenswasser entsteht)
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| - |
Im Kellerbereich: durch Hochwasser, hohes Grundwasser
oder mangelnde Abdichtung |
Achtung bei neuen Massivbauten!
In den Baustoffen enthaltenes Wasser entweicht erst im Laufe mehrerer Monate.
Mögliche Ursachen von Schimmelpilzbildungen können sein:
| - |
Zu hohe Raumluftfeuchtigkeit |
| - |
Schäden am Gebäude, bzw. am Baukörper
( z.B. Wasserschäden, Mauerwerksrisse, defekte Fenster...) |
| - |
Eine falsche Wahl der Beschichtungsmittel |
| - |
Zu niedrige Raumtemperaturen |
| - |
Falsches Heiz und Lüftverhalten (siehe
"richtig heizen und lüften") |
| - |
Planungsbedingte Wärmebrücken |
Zu hohe Raumfeuchtigkeit:
Die Ursachen einer zu hohen Raumluftfeuchte ist abhängig von der herrschenden
Temperatur und der Belüftungsmöglichkeit (siehe: Richtig Lüften
und Heizen), da die Luft nur immer eine bestimmte Menge an Wasserdampf aufnehmen
kann.
Hierzu eine Angabe wo und wie viel Wasserdampf ungefähr abgegeben wird:
| Mensch |
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| - leichte Aktivität |
30-60 |
g/Std |
- mittelschwere Aktivität
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120-200 |
g/Std |
| - schwere Aktivität |
200-300 |
g/Std |
| Zimmerblume |
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| - zum Beispiel. Veilchen (Viola) |
5-10 |
g/Std |
| Topfpflanze |
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| - zum Beispiel Farn |
7-15 |
g/Std |
| - mittelgroßer Gummibaum |
10-20 |
g/Std |
| - Wasserpflanze z.B. Seerose |
6-8 |
g/Std |
| - Freie Wasseroberfläche |
ca. 40 |
g/(m²h) |
| - Jungbäume (2-3m) |
2-4 |
g/Std |
| Trocknende Wäsche (4,5 Kg-Trommel) |
|
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| - geschleudert |
50-200 |
g/Std |
| - tropfnaß |
100-500 |
g/Std |
| Baden/Duschen |
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| - Wannenbad |
ca. 700 |
g/Std |
| - Duschen |
Ca. 2600 |
g/Std |
| Küche |
|
|
| - Koch- und Arbeitsvorgänge |
600-1500 |
g/Std |
| - im Tagesmittel |
100 |
g/Std |
Die maximale Luftfeuchtigkeit in Abhängigkeit von der Temperatur kann
sein:
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Temperatur
in °C
|
Temperatur
in Kelvin (K) |
Maximale Luftfeuchtigkeit
in g/m |
| -5 |
268 |
3 |
| 0 |
273 |
5 |
| 5 |
278 |
7 |
| 10 |
283 |
10 |
| 20 |
293 |
17 |
| 25 |
298 |
23 |
| 30 |
303 |
30 |
Oft ist die Rede von "Relativer Luftfeuchtigkeit", dies ist das
Verhältnis der tatsächlichen Luftfeuchtigkeit zur maximalen Luftfeuchtigkeit.
Berechnet wird diese nach folgender Formel:
Relative Luftfeuchte (in %) =
(wirkliche Luftfeuchte*100% (in g/m³)) / (maximale Luftfeuchte (in
g/m³))
Beispiel:
| Temperatur |
30 |
°C |
| Maximale Luftfeuchtigkeit |
30 |
g/m³ |
| Wirkliche Luftfeuchte |
20 |
g/m³ |
| Relative Luftfeuchte |
66,66 |
% |
Die relative Luftfeuchte von gesättigter Luft beträgt 100% und
die der trockenen Luft 0%.
Diese Temperaturabhängigkeit ist oft der Ursprung für eine "schimmelige
Wand".
Beispiel: Ein Wohnraum mit einer Raumtemperatur von 20 °C und eine relative
Luftfeuchte von 50 %, der Wasserdampfgehalt beträgt 8,65 g/m³.
Verringert sich in diesem Fall die Lufttemperatur nahe eines Außenbauteils
(Fenster, Wand...), auf 9.3 °C, so ist die Luft Wasserdampfgesättigt
und bei einer weiteren Temperaturabsenkung wird das Wasser aus der Luft
ausgeschieden. Es bilden sich Wassertropfen, eine sogenannte Tauwasserbildung.
Tauwasserbildungen können an Außenbauteilen wie Fenstern mit
hohem u-Wert oder auch an Wärmebrücken oft sehr schnell beobachtet
werden. Eine solche durchfeuchtete Oberfläche kann in kurzer Zeit ein
idealer Untergrund für eine Schimmelpilzbildung sein.
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| Maßnahmen gegen Feuchtigkeit: |
| - |
Regelmäßiges Lüften, denn kalte in den Wohnraum
dringende Außenluft nimmt beim Erwärmen Feuchtigkeit
auf. Beim nächsten Lüften wird diese feuchte Luft mit
frischer trockener Luft ausgetauscht.
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| - |
Türen geschlossen halten; vor allem in kühl
gehaltenen Schlafzimmern mehrmals lüften und Temperatur nicht
unter 16 -18° C fallen lassen. |
| - |
Niederschlagswasser weit vom Gebäude wegleiten
durch Dachüberstände und Belagsgefälle. |
| - |
Material verwenden, welches Feuchtigkeitsaustausch
zuläßt, z.B. Holz, Gips-,Kalk- oder Lehmputze, silikat-
bzw. silikonharzhaltige Anstriche. |
Bitte beachten: Das Schlafzimmer, meist der kühlste Raum
im Haus, ist am meisten gefährdet. Dringt warme Wohnzimmerluft ins
kältere Schlafzimmer, kann diese beim Abkühlen das Wasser nicht
mehr halten und gibt es als Kondenswasser an die Wände ab.
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| Schimmelbekämpfung: |
| - |
Alkoholhaltige Reinigungsmittel (5 %ige Essigessenz;
Sodalösung (Apotheke)) |
| - |
Hochprozentiger Alkohol oder Salmiakverdünnung)
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| - |
Spezielle Pilzvernichter (ALGEN- und PILZE EX) |
Immer beachten:
Sie müssen die Ursachen für Schimmelwachstum bekämpfen sonst
kommt er immer wieder.
Bei komplizierten Feuchteschäden (z.B. fehlerhafte Abdichtungen, dauerhaft
Sicker- oder Spritzwasser) immer einen Bausachverständigen zu Rate
ziehen und eine Fachfirma beauftragen
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